Arztbewertungen sind eine beliebte Orientierungshilfe bei der Wahl des richtigen Arztes. Doch oft wird übersehen, dass diese Bewertungen stark subjektiv und emotional gefärbt sind. Ein wesentlicher Grund dafür liegt im Verhalten der Patienten selbst: Ihre Erwartungshaltung, ihr Auftreten sowie ihre verbale und nonverbale Kommunikation beeinflussen maßgeblich, wie sie den Arztbesuch wahrnehmen und anschließend bewerten.
Erwartungshaltung prägt die Wahrnehmung
Jeder Patient betritt die Arztpraxis mit individuellen Erwartungen und Hoffnungen. Wer eine schnelle Diagnose und sofortige Heilung erwartet, ist möglicherweise enttäuscht, wenn zunächst weitere Untersuchungen notwendig sind oder konservative Behandlungsmethoden empfohlen werden. Diese Enttäuschung kann zu einer negativen Bewertung führen, obwohl der Arzt fachlich korrekt und nach Leitlinien gehandelt hat. Umgekehrt wird eine Behandlung als besonders positiv wahrgenommen, wenn sie die Erwartungen des Patienten erfüllt – unabhängig davon, ob sie medizinisch die bestmögliche Lösung darstellt.
Auftreten und Wortwahl beeinflussen die Interaktion
Auch das eigene Auftreten und die gewählte Wortwahl wirken sich auf die Kommunikation mit dem Arzt -und allen anderen Menschen- aus. Patienten, die ihre Beschwerden klar und ruhig schildern, erleben den Arzt oft als aufmerksam und einfühlsam. Wer hingegen gereizt oder ungeduldig auftritt, empfindet dieselbe Reaktion möglicherweise als unpersönlich oder distanziert.
Fazit: Bewertungen mit Bedacht lesen
Arztbewertungen spiegeln nicht nur die tatsächliche Kompetenz oder Qualität der Behandlung wider, sondern auch die subjektive Wahrnehmung der Patienten, die stark von deren Erwartungen, Verhalten und Kommunikation geprägt ist. Wer Bewertungen liest, sollte sich dessen bewusst sein und sie immer im Kontext betrachten.
Eigene Erfahrung zu machen bleibt der beste Weg, um die für sich passende medizinische Versorgung zu finden – und auch sonst den richtigen Weg im Leben…
