Die Studie von Engelbertz et al. (2024) untersuchte die Sterblichkeit und weitere klinische Endpunkte bei Patienten, die mit verschiedenen oralen Antikoagulanzien behandelt wurden, im Vergleich zu Vitamin-K-Antagonisten (VKA), hauptsächlich Phenprocoumon (Marcumar).
In die retrospektive Analyse wurden 570.137 Patienten einbezogen, die zwischen 2012 und 2020 erstmals eine Antikoagulationstherapie begannen.
Primärer Endpunkt: Gesamtmortalität=Sterblichkeit
Die 5-Jahres-Gesamtmortalität betrug:
Apixaban: 22,7%
Edoxaban: 19,5%
Rivaroxaban: 16,0%
Dabigatran: 13,0%
VKA (Marcumar): 12,7%
Apixaban, Edoxaban und Rivaroxaban waren mit einer signifikant höheren Sterblichkeit im Vergleich zu VKA assoziiert (alle p < 0,001), während Dabigatran keinen signifikanten Unterschied zeigte (p = 0,06).
Sekundäre Endpunkte:
Thromboembolische Ereignisse: Die Rate thromboembolischer Ereignisse war unter Apixaban und Edoxaban erhöht.
Blutungsereignisse: Die Studie liefert keine spezifischen Daten zu Blutungsraten im Vergleich zwischen den einzelnen Antikoagulanzien und VKA.
Diese Ergebnisse legen nahe, dass bei der Wahl des Antikoagulans individuelle Risikofaktoren und potenzielle Nebenwirkungen sorgfältig abgewogen werden sollten.
Insbesondere scheint Phenprocoumon (Marcumar) in Bezug auf die Gesamtmortalität Vorteile gegenüber bestimmten direkten oralen Antikoagulanzien zu bieten.
Originalstudie: Engelbertz C, et al. „Apixaban, edoxaban and rivaroxaban but not dabigatran are associated with higher mortality compared to vitamin-K antagonists.“ J Intern Med. 2024; doi:10.1111/joim.20006.
Zusammenfassung der Ergebnisse verfügbar auf PubMed https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/39221828/